THEATER DER KLÄNGE Düsseldorf

Elektronische Musik trifft auf Tanztheater

Coastal Souls – Mermaid Echoes

Ein neues Tanztheaterstück von Jacqueline Fischer

Premiere: Donnerstag, 15. Januar 2026 um 19:30 Uhr

im Templum Düsseldorf

Was geschieht, wenn Frauen warten?

Am Pier, zwischen Wellen und Horizont, zwischen Hoffnung und Angst?

Eine Frau steht am Steg. Ihr Blick aufs Meer. Ihre Hände riechen nach Fisch und Salz. Sie wartet. Auf ein Schiff, auf Nachrichten, auf Veränderung. Ihr Körper kennt diese Spannung – zwischen Land und Wasser, zwischen Routine und Sehnsucht.

Coastal Souls – Mermaid Echoes ist eine Reise durch drei europäische Küsten. Von der eisigen Barentssee in Norwegen über die mythischen Inseln Griechenlands bis zu den windgepeitschten Stränden des spanischen Baskenlandes. Überall dieselben Gesten des Wartens. Überall Frauen, deren Identität untrennbar mit dem Meer verwoben ist.

Auf der Bühne entstehen Bilder aus echten Geschichten: Die Sardinenarbeiterin, die seit ihrem siebten Lebensjahr Fische köpft – ihre Hände tanzen diese Bewegung, repetitiv, kraftvoll, voller unterdrückter Würde. Die junge Mutter, die täglich zur weit entfernten Stadt pendelt, um ihren Kindern ein Leben zwischen Natur und Kultur zu ermöglichen – ihr Körper getrieben, erschöpft, entschlossen. Die Kapitänsfrau, die ihren Mann auf Reisen begleitet – ihre Bewegungen fließend, rastlos, nie wirklich ankommend. Und jene, die widerwillig das Leben ihrer Mutter wiederholt: allein mit den Kindern, während er fünf Monate auf See ist. Ihr Tanz zwischen Pflicht und Rebellion.

Drei Räume, zwei Jahreszeiten

Die Bühne verwandelt sich: Die enge, dunkle Wohnwelt – wo Körper schwer atmen, wo der Geruch nach Fisch und Arbeit niemals verschwindet. Die Stege – Schwellenorte zwischen Abschied und Ankunft, wo Frauen verharren, starren, warten. Der Strand – wo sich Körper öffnen, wo Horizonte sichtbar werden, wo Träume möglich sind.

Und dann die Jahreszeiten: Die monochrome, eisige Winterzeit – Menschen isoliert in ihren Wohnungen, Bewegungen erstarrt, nach innen gekehrt. Und die heiße, bunte Sommerzeit – das Leben draußen, Körper leicht und tanzend, Lachen am Strand.

Filmische Projektionen von Wasser, Küstenlandschaften und historischen Aufnahmen lassen lebende Tänzerinnen mit mythologischen und historischen Frauenfiguren interagieren. Die Sardinenarbeiterin von heute begegnet Aphrodite. Die junge Mutter trifft auf Bouboulina, die Freiheitskämpferin. Die Kapitänsfrau tanzt mit Sirenen.

Poesie trifft Realität

Ich will keine pittoreske Darstellung von Küstenleben. Ich will auch kein dokumentarisches Theater, das Interviews nachstellt. Ich suche etwas Drittes: eine poetische Verdichtung realer Lebensgeschichten. Die Bewegung entsteht aus dem körperlichen und emotionalen Zustand der Figuren – aus Erschöpfung wird Tanz, aus Warten wird Poesie, aus Routine wird Ritual.

Es gibt die Härte: Arbeitswelt, Routine, Ausbeutung. Hände, die nie stillstehen. Körper, die vom Meer geformt wurden. Gefahren, Verlust, Einsamkeit. Das Meer nimmt, was es gegeben hat.

Aber es gibt auch das Lachen, die Feste, die Solidarität. Frauen, die gemeinsam kämpfen – für Renten, für Anerkennung, für ihre Würde. Das Tanzen am Strand an heißen Sommerabenden. Die intensive Lebensfreude, die nur jene kennen, die täglich dem Meer begegnen.

Das Leben von Frauen in Küstenregionen ist wie eine Welle – dynamisch, anpassungsfähig, geformt von äußeren Kräften, aber niemals gebrochen.

Mit Jörg Lensings atmosphärischem Sound Design – Eiseskälte, Sommerrauschen, Möwenschreie, Winterschweigen – und Nikos Salmouris‘ filmischen Bühnenbildern entsteht ein Raum zwischen Dokumentation und Traum, zwischen Realität und Mythos.

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Ich lade Sie ein, mit uns an die Küste zu reisen. Spüren Sie die salzverkrusteten Hände, die müden Schultern, die sehnsüchtigen Blicke aufs Meer. Aber auch die Stärke, den Trotz, die Fähigkeit, Schönheit zu finden in einem Leben, das oft brutal ist.

Sehen Sie, wie Frauen warten. Und entdecken Sie in ihrem Warten die ganze Welt.

Jacqueline Fischer

Düsseldorf, November 2025

Künstlerisches Team

Konzept & Choreografie

Jacqueline Fischer

Griechische Tänzerin und Choreografin mit internationaler Erfahrung. Lebt seit 1984 in Deutschland. Mit-Gründerin des THEATERs DER KLÄNGE (1987) in Düsseldorf. Verbindet in innovativer Weise Tanz, Musik und Medien, wobei ihre Arbeiten Themen wie Identität und Resilienz behandeln. 45 Jahre Bühnenerfahrung und umfangreiche Expertise Tänzerin und Choreografin.

Sound Design

Jörg U. Lensing

Vielseitiger Künstler, Komponist und Regisseur mit Wurzeln in Neuer Musik und interdisziplinären Theaterprojekten. Professor für Sounddesign an der FH Dortmund. Initiator, Gründer und Künstlerischer Leiter des THEATERs DER KLÄNGE seit 1987. Verbindet Komposition, Regie, Sound Design und Theatermusik in einem innovativen Ansatz.

Bühne

Nikos Salmouris

Visueller Künstler und Bühnenbildner. Co-Leiter des SINOPIA Cultural Centre in Ermioni, Griechenland. Unterstützt das Projekt mit seinem Wissen über lokale Materialien, Medien und die Geschichte der Region.

Kostüm

Caterina Di Fiore

Kostümdesignerin, arbeitet seit 1991 als Kostümbildnerin für das THEATER DER KLÄNGE

Tanz

Vier Tänzerinnen: Antonia Matabuena, Julia Monschau, Angela Thomsen, Marianne Verbeq

Professionelle Tänzerinnen mit Schwerpunkt zeitgenössischer Tanz, internationale Erfahrung und Expertise in interdisziplinären Projekten.

Kontakt & Informationen

Produktion

THEATER DER KLÄNGE e.V.

Winkelsfelder Str. 21

40477 Düsseldorf

Telefon: +49-211-462746

Künstlerische Projektleitung

Jacqueline Fischer (Choreografische Leitung)

Administration & Tickets

Carla Jordão (Künstlerisches Betriebsbüro)

Telefon: 0211-462746

E-Mail: info@theater-der-klaenge.de

Aufführungen

Do, 15.1. / Fr, 16.1. / Sa, 17.1. jeweils um 19:30 Uhr

So, 18.1. um 18 Uhr

Do, 22.1. / Fr, 23.1. / Sa, 24.1. jeweils um 19:30 Uhr

Spielort

TEMPLUM Düsseldorf – Bergische Landstraße 35

Ein atmosphärischer Spielort für zeitgenössische Tanztheater-Produktionen in einem alten Festsaal in Düsseldorf-Gerresheim

Kooperationspartner

  • Norwegen: Davvi, Hammerfest

  • Griechenland: SINOPIA Cultural Center, Ermioni

  • Spanien: ADDE – Association of Dance Professionals of the Basque Country, La Fundición, Etxepare Basque Institute

 

Ein internationales Kooperationsprojekt

Zwischen Wellen und Horizont

Zwischen Tradition und Wandel