2014 entschloss sich das THEATER DER KLÄNGE zur Neuinterpretation des „Triadischen Balletts“ von Oskar Schlemmer. Dazu bauten wir Figurinen nach, so wie sie Oskar Schlemmer grafisch in einer tabellarischen Übersicht festgehalten hatte.
Da die Finanzierung unserer Neuinterpretation im Jahr 2014 noch unsicher war, entschieden wir uns zunächst für eine hausinterne Lösung: In der Kellerwerkstatt des THEATERs DER KLÄNGE bauten Udo und J.U.Lensing die starren Figurinen größtenteils selbst. Adriana Kocijan fertigte im Auftrag extern die Maske für die Figurine „Kugelhände“, Studierende der FH-Dortmund schufen die Maske für die Figurine „Der Taucher“ und unsere Kostümbildnerin Caterina Di Fiore produzierte die zu nähenden stofflichen Figurinenteile. Uns gelang so mit selbst leistbarem Aufwand die Erstausstattung unserer Produktion „TRIAS – Das triadische Ballett“, welche 2015 mit großem Erfolg in Düsseldorf uraufgeführt wurde – in neuer Choreografie von Jacqueline Fischer und mit eigens dafür komponierter Musik von Thomas Wansing.
Die darauf folgenden Gastspiele in Dortmund, Idar-Oberstein, Ascona, Bonn und Brüssel forderten ihren Tribut und ließen diese Figurinen entsprechend leiden. Für einen Tourneebetrieb waren sie nicht stabil genug ausgeführt und verschlissen also schnell.
Aus diesem Grund entschieden wir 2017, die Figurinen zum zweiten Mal anzufertigen! Anders als bei unserer 2014er Arbeit sollte die Figurinen dieses Mal tourneetauglich werden. Außerdem sollte sich ihre Umsetzung diesmal nicht nicht an den Ideenskizzen orientieren sondern an den konkreten Realisierungen von Oskar Schlemmer, so wie sie uns durch zahlreiche Fotos überliefert sind. Denn interessanterweise wich Oskar Schlemmer bei seinen teilweise auch doppelt angefertigten Figurinen zum „Triadischen Ballett“ zum Teil erheblich von seinen grafischen Entwürfen ab. Im Vergleich zur starren Abstraktion in seinen Ursprungsideen sieht man auf den Fotos, dass er bei der Umsetzung der Ideen in konkrete Figurinen deutlich Zugeständnisse an deren Realisierbarkeit und vor allem an die Tanzbarkeit seiner Entwürfe gemacht hat.
Ein professionelles Team von Künstlern/Kunst-Handwerkern arbeitet derzeit unter der Projektregie von J.U.Lensing in ihren jeweils eigenen Ateliers an der Gestaltung dieser neuen Figurinen: Christian Forsen ist verantwortlich für die Figurinenplastiken, Caterina Di Fiore mit ihrer Assistentin Sylvia Straub für die stofflichen Figurinenteile und Adriana Kocijan für die Helm-Masken der „Scheibentänzer“.
Vom 12. bis 15. Oktober 2017 werden die „bauhaus ballette“ („Das mechanische Ballett“ & „TRIAS – Das triadische Ballett“) im Capitol Theater Düsseldorf erstmalig in einem Abendprogramm zu sehen sein. Die Präsentation unseres „Triadischen Balletts“ wird dabei insofern eine echte Premiere sein, da unsere neuen Figurinen dort – für Sie tanzend – das Licht der Bühnenwelt erblicken werden!