Vanitas

Schall und Rauch

Die Freude wird zur Traurigkeit, Die Schönheit fällt als eine Blume, Die größte Stärke wird geschwächt, Es ändert sich das Glücke mit der Zeit, Bald ist es aus mit Ehr und Ruhme,
Die Wissenschaft und was ein Mensche dichtet, Wird endlich durch das Grab vernichtet.

Recitativo A Continuo aus Bach Werkeverzeichnis 26

Das Ensemble

Projektleitung: J.U.Lensing
Choreografische Arbeit: Jacqueline Fischer
Musik/Ton: Thomas Neuhaus
Videoberatung: Christian Ziegler
Video: Thomas Neuhaus, J.U.Lensing, Lucy Lungley
Tanz: Jenny Ecke, Jelena Ivanovic, Caitlin Smith, Hana Zanin
Lichtdesign: Christian Schroeder
Ton- Videotechnik: Thomas Neuhaus, J.U.Lensing
Kostüme: Caterina Di Fiore
Bühnenbild: J.U.Lensing, Christian Schroeder
Künstlerisches Betriebsbüro: Petra Weiß, Andreas Martin, Jenny Eickhoff
Fotos: Oliver Eltinger
Drucksachengestaltung: Ernst Merheim

Über die Produktion

In „Vanitas“ geht es in 25 Szenen um den Schein, die Nichtigkeit und die Eitelkeit menschlichen Tuns. Vanitas ist ein bedeutendes Motiv in Literatur, Kunst, Theater und Musik des Barockzeitalters. Es ist der Gipfelpunkt einer kontinuierlichen Tradition. Schönheit und Verfall werden miteinander verbunden. Vanitas-Motive zeigen, daß der Mensch keine Gewalt über das Leben hat. Am auffälligsten sind Bilder des Vergangenen und des Vergehenden. Auch Texte oder Musik machen das Vergangene und Vergehende zum Thema. Im einfachsten Fall handelt es sich um eine Darstellung, die deutlich macht, daß sie ein Abwesendes präsentiert. Diese Absenz in der Präsenz ist ein Paradoxon, das in der neuzeitlichen Kunstgeschichte und -theorie immer wieder aufgegriffen wird.

„Du sihst / wohin du sihst, nur eitelkeit auff erden.
Was dieser heute bawt / reist jener morgen ein:
Wo itzund städte stehn / wird eine wiesen sein,
Auff der ein schäffers kind wird spilen mitt den heerden. 
Was itzund prächtig blüht sol bald zutretten werden.
Was itzt so pocht vnd trotzt ist morgen asch und bein.
Nichts ist das ewig sey / kein ertz kein marmorstein.
Itzt lacht das Gluck vns an / bald donnern die beschwerden.
Der hohen thaten ruhm mus wie ein traum vergehn.
Sol denn das spiell der zeitt / der leichte mensch bestehn.
Ach! was ist alles dis was wir für köstlich achten,
Als schlechte nichtikeitt / als schaten, staub vnd windt.
Als eine wiesen blum / die man nicht wiederfindt.
Noch wil was ewig ist kein einig mensch betrachten.“

Andreas Gryphius

Vanitas: Audio