Dance Fugue
He writes with tones, but without color excesses. He owns an infinite range of shades of grey…..
The peace and the devotion in the last fugue are overwhelming.
He never modulates in a conventional sense, however, he creates the impression of an expanding universe.
Glenn Gould on Bachs “The Art of Fugue”
Ensemble
Concept & overall management: J.U.Lensing & Jacqueline Fischer
Choreographic work: Jacqueline Fischer & J.U.Lensing in collaboration with the interpreters
Music: J.U.Lensing and the artists & Johann Sebastian Bach
Organ: Wolfgang Baumgratz
Light: Markus Schramma
Costumes: Caterina Di Fiore
Scenography: J.U.Lensing
Dancers: Phaedra Pisimisi, Camila Scholtbach, Tim Cecatka, Tuan Ly
Artistic company office: Karola Athmer
Publication design: Ernst Merheim
Photographer: Oliver Eltinger
In cooperation and as part of the ido-Organ Festival Düsseldorf
About the Production
It was in 1751, that Johann Sebastian Bach’s “The Art of the Fugue” was first published posthumously. “The Art Of The Fugue” is the final result of more than ten years of exercises with contrapunctal composing, put into a musical score for four voices.
Whenever Theater der Klaenge, the Theatre of Sounds, has created choreographies, especially those for the intermedial plays, it has been our wish and aim to apply contrapunctal techniques from musical composing to the creation of choreographies.
Contemporary choreographers who dealt with the musical work “The Art of the Fugue” so far mainly concentrated on dancing to Bach’s music. Our interest has been deaper, touching the structual level: we have been seeking to acquire the contrapunctal techniques that Bach used for his work and to transform these procedures into patterns of movement, thus not only dancing to the music of the fugue but dancing according to the techniques of the fugue.
“The Art of Dancing the Fugue” is a choreography for four dancers – two women, two men. It is meant to examine how visual music can be created today by four moving bodies and furthermore how today’s dance and motion technologies for modern dancers are an aesthetic prerequisit for such a creation. Polyphony in this context should be understood literally as several voices: in this case the expression of four body languages in order to articulate this well ordered, punctuated and harmonized dialogue of four individuals to a collective body.
Dance Fugue: Press
Zwei Frauen und zwei Männer drehen sich um die eigene Achse, laufen, federn oder vollziehen kleine Sprünge oder Drehungen. Zunächst ohne Musik, dann zu elektronischen Schlägen und Geräuschen. Zu Rhythmen, in die sich ab und zu Orgel-Akkorde mischen, tanzen die vier eine Schrittfolge, die sie in knapp 70 Minuten immer wieder verändern. Schnell wird in der Thomaskirche in Düsseldorf-Mörsenbroich klar: Bei der neuen Produktion des Theaters der Klänge geht es um Thema und Variationen.
Getanzt wird im Altarraum, unter dem Kreuz, von Phaedra Pisimisi, Camila Scholtbach, Tim Cecatka und Tuan Ly. Ein Quartett, das sich zwar den strengen Rhythmus-Vorgaben von Bachs “Kunst der Fuge” unterordnet, dabei aber ein ästhetisches Erlebnis beschert. “Kunst der Tanz-Fuge” nennen Jörg Lensing und Choreografin Jacqueline Fischer daher das Opus, an dem sie wohl lange gearbeitet haben.
Das Ergebnis: Ein Tanzkonzert mit dem Bach-Zyklus… Darin werden maximal vier Stimmen eingesetzt. So tanzen entweder alle vier zusammen, als Solisten, im Duett oder Terzett. Mal in weißen, dann in schwarz-weißen, am Ende in komplett schwarzen Trikots. Vermutlich eine Anspielung auf die Tastatur der Instrumente – Klavier oder Orgel, die bis heute mit diesem komplexen Opus von Bach in Verbindung stehen. In diesem Fall sitzt Wolfgang Baumgratz an der Orgel. Ein versierter Organist, der diesem anspruchsvollen Werk des Thomaskantors mehr als nur gewachsen ist, es mit Perfektion und Vitalität zu intonieren versteht.
(…)
Fazit: Eine Performance mit der das Theater der Klänge in seinem 30. Jahr neue Wege geht und sicherlich ein Publikum finden wird – unter Tanz-Fans und Freunden meditativer Orgelmusik.
Max Kirchner, Westdeutsche Zeitung – Düsseldorfer Nachrichten
Theater der Klänge tanzt Bachs “Kunst der Fuge”
Erst scheinen sie zu schweben, die vier Tänzer ganz in Weiß, so leicht bewegen sie sich durch den Raum – jeder für sich. Doch im nächsten Augenblick winden sie sich umeinander, werden zu einer Figur. Vier Stimmen sind zu einer geworden.
Das Theater der Klänge beschäftigt sich in seiner neuen Arbeit mit einem der bedeutendsten Werke barocker Mehrstimmigkeit, mit Johann Sebastian Bachs “Kunst der Fuge”. “Bei unserer Kreation geht es darum, die Musik sichtbar zu machen”, sagt Regisseur Jörg Lensing. Zusammen mit Choreografin Jacqueline Fischer hat er nach Bildern gesucht, um die barocke Klangwelt in die Gegenwart zu übertragen. Durch ihre Körper führen die Tänzer die voluminös wirkende Musik nun in den dreidimensionalen Raum. Die vier Tänzer zeigen sowohl Soli als auch Ensemble-Passagen. Ihre Interpretation beginnt mit Tanz pur, die Musik schweigt, das einzige Geräusch ist der Atem der Tänzer. Der zweite Teil beginnt mit elektronischer Musik von Jörg Lensing, in die Orgelmusik von Bach eingestreut wird, danach übernimmt die Orgel. Bei den Proben erklingt sie noch aus den Lautsprechern, bei der Premiere wird sie dann live in der evangelischen Thomaskirche in Mörsenbroich, Eugen-Richter-Straße 12, gespielt.
Das Tanztheaterstück wird beim Internationalen Düsseldorfer Orgelfestival präsentiert. Vom 2. bis 5. November findet jeden Abend um 19.30 Uhr eine Aufführung statt. Am Ende ist dann ausschließlich Musik zu hören, der Tanz überlässt dem Klang die Bühne. An ihrer Interpretation haben die Tänzer und das Regie-Choreografie-Team insgesamt rund zehn Wochen gearbeitet – vollzeit. Dazu kommt die monatelange Planung und Vorbereitung.
Das Stück ist international besetzt: Griechenland, Vietnam und Chile gehören zu den Herkunftsländern der Tänzer. “Bachs Musik ist ein Modell für Integration: Er nutzte die Mehrstimmigkeit für Verständigung”, sagt Lensing.
Merlin Bartel, Rheinische Post