Donnerstag, 26. März 2020 19:00 Uhr bis Sonntag, 29. März 2020 um 22:00 Uhr
Am vergangenen Wochenende haben wir eine Aktion ins Leben gerufen, die ein Versuch ist, Kultur auch in Zeiten anzubieten, in denen es eine Gefahr für das eigene Leben und das Leben anderer darstellt, wenn man sich mit ihnen in ein Theater, Konzerthaus, Museum o.ä. begibt. Diese Aktion ist unser „Theater auf Abruf„.
Jede Woche laden wir auf unserer Website eines unser bislang 27 Stücke als Videodokumentation hoch. Dabei gehen wir chronologisch vor: keins wird übersprungen und keins ausgelassen. Es ist also potenziell Material für 27 Wochen vorhanden. Da wir momentan keine Eintrittskarten verkaufen können, haben wir uns entschlossen, auf freiwilliger Basis um Spenden zu bitten. Wer möchte, kann jedweden Betrag spenden, ganz so, als hätte er sich eine Eintrittskarte für eine Vorstellung gekauft.
Bisher ist diese Aktion gut angelaufen: Momentan stehen wir nach unserem ersten vergangenen Wochenende bei über 700 € Spendeneinnahmen, womit wir ca. 16 % unseres selbstgesteckten Ziels von 5.000 € bereits erreicht haben. Das freut uns sehr und wir sind unseren Spendern zu ehrlichem Dank verpflichtet, dass sie und in diesen schwierigen Zeiten unterstützen und somit unser kommendes Stück für 2020/21 ermöglichen
Theater auf Abruf
Die mechanische Exzentrik
Wir machen optimistisch weiter und veröffentlichen am Donnerstag, den 26. März um 19:00 Uhr den zweiten Teil unser allerersten Produktion „Die mechanische Bauhausbühne“ von 1987: „Die mechanische Exzentrik“ von László Moholy-Nagy. Wir waren seinerzeit die Ersten und bis heute unseres Wissens nach die Einzigen, die diese Partitur jemals für eine Bühne real umgesetzt haben.
Moholy-Nagys Bühnenwerk bezieht den Film, die dreidimensionale Bühne und mehrere Bühnenebenen zu sich bewegenden Gegenständen, Gitterrastern, Kulissen usw. ein. Am Ende dieses Stückes erscheint ein Tänzermensch im mechanischen Geschehen als lebendes Beispiel der Abstraktion werdenden Integration der menschlichen „Biomechanik“. Eingebunden in die Partitur zur „Mechanischen Exzentrik“ ist eine im Jahr 1921/22 entstandene Skizze zu einem Film „Dynamik der Großstadt“ von Laszlo Moholy-Nagy in Form der dafür vorgesehenen Filmrückprojektion als Bestandteil der „Handlung“, weöcher ebenfalls von uns beauftragt 1987 das erste Mal umgesetzt wurde.
Die Aufführung bzw. Umsetzung der „Mechanischen Exzentrik“ blieb unter anderem bis 1987 deshalb Utopie, weil in den 1920er Jahren aus allein technischen Gründen nicht an eine Realisierung dieses Werkes zu denken war.
Die „mechanische Exzentrik“ ist in der Erstinszenierung von J.U. Lensing eine Eigenkreation aus dem Jahre 1987 für das THEATER DER KLÄNGE. Das Doppelprogramm aus „Mechanischem Ballett“ und „Mechanischer Exzentrik“ wurde mit großem Erfolg von 1987 bis 1992 in insgesamt 18 Städten in 62 Aufführungen vor ca. 15000 Zuschauern im In- und Ausland gezeigt. Seitdem haben wir es aufgrund des vergleichweise hohen Installationsaufwands nicht mehr gespielt.
Seit fast drei Jahrzehnten haben Sie damit zum ersten Mal wieder die Chance, dieses auch heute noch sehr ungewöhnliche Theaterstück zu sehen: