Das mechanische Ballett im Bauhaus Dessau
do.24aug19:00Das mechanische Ballett im Bauhaus Dessau

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„Die mechanische Bauhausbühne“ ist der Programmtitel für zwei am Bauhaus in Weimar in den zwanziger Jahren kreierte Bühnenwerke mit inhaltlich gleichen Ausgangspunkten, der
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„Die mechanische Bauhausbühne“ ist der Programmtitel für zwei am Bauhaus in Weimar in den zwanziger Jahren kreierte Bühnenwerke mit inhaltlich gleichen Ausgangspunkten, der Mechanisierung des Bühnengeschehens als Theaterhandlung. Das erste Stück stammt vom ehemaligen Bauhausschüler Kurt Schmidt und trägt den Namen „Das mechanische Ballett“, zum zweiten Stück schrieb der ehemalige Bauhausmeister Laszlo Moholy-Nagy eine Partitur mit dem Titel „Die mechanische Exzentrik“.
Während „Das mechanische Ballett“ am 17. August 1923 anlässlich der „Bauhauswoche“ im Stadttheater Jena in der Choreographie von Kurt Schmidt mit Musik von Hans-Heinz Stuckenschmidt uraufgeführt wurde, blieb Moholy-Nagys „Mechanische Exzentrik“ ein theoretisch utopisches Theaterprojekt. Schmidts Werk behandelt die Schichtung zweidimensionaler „Räume“ durch bewegte, abstrakte Bilder. Entfernt an Menschen erinnernde, mannshohe, farbige, geometrische Tanzfigurinen werden von dahinter verborgenen Tänzern so bewegt, daß durch die Choreographie fortwährend ein der abstrakten Malerei gemäßes Bildgeschehen abläuft.
Moholy-Nagys Bühnenwerk bezieht den Film, die dreidimensionale Bühne und mehrere Bühnenebenen zu sich bewegenden Gegenständen, Gitterrastern, Kulissen usw. ein. Am Ende dieses Stückes erscheint ein Tänzermensch im mechanischen Geschehen als lebendes Beispiel der Abstraktion werdenden Integration der menschlichen „Biomechanik“. Eingebunden in die Partitur zur „Mechanischen Exzentrik“ ist eine im Jahr 1921/22 entstandene Skizze zu einem Film „Dynamik der Großstadt“ von Laszlo Moholy-Nagy in Form der dafür vorgesehenen Filmrückprojektion als Bestandteil der „Handlung“.
Die Aufführung bzw. Umsetzung der „Mechanischen Exzentrik“ blieb unter anderem bis heute deshalb Utopie, weil zur damaligen Zeit aus allein technischen Gründen nicht an eine Realisierung dieses Werkes zu denken war.
Dabei wurden beide Stücke, sowie die Umsetzung des Typofotos „Dynamik der Großstadt“ nicht rekonstruktiv erstellt, sondern auf der Grundlage des ästhetisch vorgegebenen Rahmens neu kreiert. Konkret stammen beim mechanischen Ballett die Figurinenentwürfe von Kurt Schmidt und Georg Teltscher, die originalgetreu rekonstruiert wurden. Die Choreographie wurde von Jörg Lensing, die Musik von Hanno Spelsberg 1987 neu geschaffen.
Ebenso ist die „mechanische Exzentrik“ in der Erstinszenierung von J.U. Lensing, sowie das Video „Dynamik der Großstadt“ in der Erstrealisierungen von Josef Schiefer und in einer Zweitrealisierung von Sascha Hardt Eigenkreationen aus dem Jahre 1987 für das Theater der Klänge. Das Doppelprogramm wurde mit großem Erfolg von 1987 bis 1992 in insgesamt 18 Städten in 62 Aufführungen vor ca. 15000 Zuschauern im In- und Ausland gezeigt.
Aktuell wird „das mechanische Ballett“ immer noch im Repertoire des Theaters der Klänge gehalten. Von 1993 bis 1998 wurde es zusammen mit „Figur und Klang im Raum“ im Doppelprogramm „Tanz am Bauhaus“ gezeigt. Seit 2005 wurde es mit „HOEReographien”, HOEReographien SUITE und aktuell mit der „SUITE intermediale“ im Programm „Die mecano-elektronische Bauhausbühne“, wie auch als Einzelprogramm gespielt. 2017 war es zuletzt im Doppelprogramm „bauhaus ballette“ zusammen mit unserer Neufassung des „Triadischen Balletts“ (TRIAS) in Düsseldorf zu sehen
Die Videoumsetzung „Dynamik der Großstadt“ von Sascha Hardt wurde 1989 mit einer eigens dafür komponierten Filmmusik von Jörg Lensing vertont und läuft seither immer wieder autonom auf Filmfestivals.
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