Die Stadt Düsseldorf unterstützt unsere beiden 2019er Bauhaus-Projekte.
1. Die Ausstellung „THEATER DER KLÄNGE bauhausbühne“, die seit 12. September noch bis 8. Dezember täglich (außer Montags) im Theatermuseum Düsseldorf besuchbar ist.
2. Die Wiederaufnahme unserer 2018er Theater-Kreation „Der Silberprinz„
Morgen beginnen die Proben zur Wiederaufnahme dieses Stücks in teilweise neuer Besetzung. Am Sonntag, 20. Oktober gastiert dieses Stück dann um 19.30 Uhr im Theater Krefeld in der großen Bühne. Knapp eine Woche später kommt es dann nach Düsseldorf zurück in den Theatersaal der Rudolf-Steiner-Schule – Diepenstraße 15 in Düsseldorf-Gerresheim.
Die Presse schrieb exemplarisch zur Uraufführung :
„Der Architekt Walter Gropius wird in der Produktion aus der Sicht von neun Personen charakterisiert: Seine Ehefrauen kommen dabei ebenso zu Wort wie Künstler und Kollegen. Was sich in den neun Jahren Bauhaus unter Walter Gropius ereignet hat, ist in der Inszenierung nicht chronologisch zu sehen – die Handlung wird durch Rückblicke ergänzt. Auf einer Leinwand gibt das Theater der Klänge seinem Publikum eine Orientierung, blendet Jahreszahlen ebenso wie den Ort des Geschehens ein. Es folgt etwa eine Rückblende ins Jahr 1919, als Gropius einst die Ausstellung an der Kunsthochschule mit einem vernichtenden Urteil quittierte: „Fertige Bilder, gefüllte Rahmen, aber für wen eigentlich?“ Jener Moment dürfte auch das erste Mal den Unmut des damaligen Professors Max Thedy ausgelöst haben. Gropius‘ Ansicht, Künstler seien nichts anderes als eine Weiterentwicklung der Handwerker, lässt bei vielen Unmut schwelen: Gropius wird für Konservative und nationale Sozialisten zum erklärten Antagonisten.
Doch der „Silberprinz“ überzeugt nicht nur mit lautem Krawall: Selbst in wortlosen Dialogen – etwa bei den Treffen zwischen Gropius und seinen Frauen – schaffen die Darsteller es, eine Spannung zwischen den Figuren aufzubauen. Kaum vorstellbar, dass es nur sechs Schauspieler sind, die die zehn Hauptrollen und zahlreichen Nebenrollen mit Leben füllen.
Auch bloße Requisiten werden in „Der Silberprinz“ zu Bedeutungsträgern. Wenn Alma Mahler im Streitgespräch mit Gropius zu den Abschminktüchern greift, ist es zugleich ein Moment der Demaskierung. Derart bloßgestellt kommen der Grande Dame die Tränen über ihre Trennung. Kleine Bauklötzchen zeigen hingegen, in welcher Beziehung die Künstler zu Gropius stehen: Die einen stoßen sie um, Künstler Moholy aber schafft aus ihnen ein neues Gebilde. Es ist jener Moment, in dem sein Potenzial erkannt wird. Und Gropius schlägt ihn als seinen Nachfolger vor.
In charmanter Art schafft es das „Theater der Klänge“, das Publikum zu Akteuren des Stücks werden zu lassen. Denn während Reden gehalten werden, etwa wenn Walter Gropius die erste Bauhausausstellung eröffnet, mischen sich die Darsteller unter die Zuschauer und befeuern die Rede des Architekten mit Beifall, Lachern oder Zwischenrufen. So wird das Publikum Teil der Zuhörerschaft um 1923 – es kann auch passieren, das Gropius höchstselbst neben einem Theatergast sitzt.“
Nathalie Urbig
Rheinische Post