Geplant 2019, erarbeitet in den Lockdown-freien Zeiten 2020. Premiere geplant für Januar 2021, dann März, dann Mai…
Wenn nun alles einigermaßen gut geht, dann kann unsere neue intermediale Tanzproduktion „Mensch und Kunstfigur im Kugeltheater„ nun endlich von Donnerstag, 2. bis Sonntag, 5. September im Planetarium Bochum uraufgeführt werden. Seit Januar 2019 hat es keine Premiere des THEATERs DER KLÄNGE mehr gegeben, da wir für 2019 im „Bauhausjahr“ unsere Ausstellung „Theater der Klänge Bauhausbühne“ umgesetzt haben und ansonsten mit unserem Bauhaus-Repertoire getourt sind. Dann kam Corona!
Auch unsere neueste Kreation hat indirekt mit dem Bauhaus zu tun. 1927 entwarf der Bauhausstudent Andor Weininger im Zusammenhang mit einer Ideenwerkstatt zu einem Totaltheater ein Kugeltheater, welches nie gebaut wurde. Zur gleichenZeit entwickelte der Bauhaus-Meister Oskar Schlemmer sein Seminarformat „Der Mensch“. Beides: Das Kugeltheater und die Skizzen zur Darstellung des Menschen in der Kunst waren Ausgangsmaterialien für unsere Kreation zu unserem neuen Stück „Mensch und Kunstfigur im Kugeltheater“.
Das Planetarium bietet heute ein modernes Kugeltheater, wenn man es mit einer Theaterbühne und einer Theaterbeleuchtung ausstattet. Der Mensch ist nicht nur in Form von Kuppelprojektionen Gegenstand der Planetariums-Show, sondern leibhaftig Mittelpunkt des Geschehens im Kugeltheater. Moderne Sensoren geben uns heute die Möglichkeit die agierenden Tänzer zu filmen und diese Bilder so in Echtzeit zu transformieren, dass sie zu Live-Videokunst oder zu figürlichen Abstraktionen werden. Gleichzeitig können die Bewegungen der Tänzer den Rundumklang der Musik modulieren und teilweise sogar steuern.
Wir haben diese Möglichkeit zur Tanz-Musik-Video-Interaktion schon in mehreren unserer Stücke genutzt und insbesondere in den Stücken „HOEReographien„ und „SUITE intermediale„ auf diese Weise echte intermediale mit- und aufeinander reagierende Live-Kunstwerke geschaffen. Mit der Möglichkeit dies nun in einem Kuppelbau mit 180-Grad-Videodome und 64-kanaligem Spatial-Sound-Wave auf einer Bühne, die sowohl aus einem Podium, als aus einem Bühnenoval rund um den Planetenwerfer besteht, realisieren zu können, wird dieses Spektakel nun zu einem echten immersiven Raumerlebnis! Dies kommt der Utopie der Bauhaus-Totaltheater-Entwürfe sehr nah und bedeutet für uns einen ästhetischen sowie technischen Höhepunkt in der Entwicklung solcher Bühnenaktionserlebnisse, wie wir sie schon 1987 mit unserer Umsetzung von Moholy-Nagys „Die mechanische Exzentrik„ erstmals umgesetzt haben.
Da die Platzkapazität wegen Corona eingeschränkt ist und wir wegen des Aufwands auch zunächst nur vier Aufführungen im Planetarium Bochum angesetzt haben, lohnt sich eine schnelle Ticketreservierung für dieses wohl einmalige Erlebnis, welches kaum in anderen Theaterorten stattfinden kann.
Im Planetarium Bochum:
Donnerstag, 2. September 2021, 20 Uhr
Freitag, 3. September 2021, 20 Uhr
Samstag, 4. September 2021, 20 Uhr
Sonntag, 5. Serptember 2021, 19 Uhr