Ende 2022 scheint sich bezüglich der darstellenden Künste langsam eine neue Normalität einzustellen. Weniger Publikum als noch vor 2020, dieses aber wieder zunehmend interessiert.
Der Enthusiasmus bei den Protagonisten dagegen – der 2021 noch dankbar spürbar war, wenn überhaupt irgendwo auf der Bühne gearbeitet werden konnte – ist einer allgemein wieder hohen Geschäftigkeit gewichen.
Wir hatten noch im Dezember 2021 mit Corona im Ensemble direkt zu kämpfen, was uns zwang, die Premiere unserer jüngsten Produktion „hoppla, wir spielen noch„ in den April 2022 zu verschieben. Statt des Malkastens als Ur-Aufführungsort in Düsseldorf bot sich uns die Komödie an der Steinstraße an, die zwischenzeitlich auch schon Geschichte geworden ist. Für uns vor 2020 nur in Ausnahmefällen zum Problem wurde, ein Publikum zurückzugewinnen, was uns erst in Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro Viersen in vollem Umfang mit dem Doppel-Gastspiel von „TRIAS – Das triadische Ballett“ im November in der Festhalle Viersen gelang.
Ansonsten setzten wir 2022 viel auf Vermittlungsprojekte in Form von Veranstaltungen im Rahmen des Erasmus+ Projekts „Dance Highways“ (Workshop + Präsentation) im September, des Erasmus+ Projekts „Viral Visions“ (Multiplier Event im Rahmen unseres Gastspiels in Viersen) und des deutsch-griechischen Jugendprojekts „Living Labs“ (Workshops + Präsentationen im Juli in Monemvassia in GR und im Dezember in Düsseldorf).
Unsere eigene dankenswerterweise vom Kulturamt der Stadt Düsseldorf unterstützte Reihe „Die Kunst der Zeitgenossen verstehen“ brachte Workshop-Sprints und Präsentationen mit dem französischen Tänzer und Choreografen Pedro Pauwels (Oktober) und dem ebenfalls französischen Musiker und Komponisten Jean-Jacques Lemetre (Dezember) nach Düsseldorf. Die Reihe wird final fortgesetzt und beendet mit einer Reihe von zweitägigen Workshops und einem 4-Tage-Sprint, geleitet von Jacqueline Fischer und J.U. Lensing im Februar 2023. Alle Workshops in diesem Rahmen wurden und werden von Studierenden der FH-Dortmund filmisch dokumentiert. Aus diesen Materialien werden 2023 insgesamt drei 45-minütige Künstlerdokumentationen als Videos entstehen, die 2023 auch veröffentlicht werden sollen.
Am 31. Dezember endet unsere erste umfängliche Ausstellung in unserer Online -Galerie, welche sich dem „Lackballett„ widmet. 2023 soll eine Ausstellung in der Online-Galerie zu unserer 2021er-Produktion „Mensch und Kunstfigur im Kugeltheater„ folgen.
Ebenfalls 2023 planen wir die Produktion eines neuen Tanzstücks, welches ab März 2023, dankenswerterweise unterstützt durch den Fonds Darstellende Künste, zunächst mit einer umfangreichen Recherchephase zum Thema eingeleitet werden soll. Bestandteil der Recherchephase wird ein einmonatiger Workshop in unserem Probenstudio im Juni sein, in dem ein neu zusammengesetztes Ensemble sich mit „historischem“ Tanzmaterial experimentierend auseinandersetzen soll. Ab Herbst 23 wird dann regulär geprobt, um einen neuen Tanzabend zu entwickeln, der voraussichtlich Ende 2023 /Anfang 2024 uraufgeführt werden wird.
Parallel zu all diesen Aktivitäten sind der Autor Jens Prüss und unser künstlerischer Leiter J.U. Lensing, aber auch Studierende der FH-Dortmund seit Herbst 22 unterwegs, um mit Protagonisten der Düsseldorfer freien Szene Interviews zu führen. Diese Interviews sollen das Material für eine Buchveröffentlichung liefern, welche für Dezember 2023 im Düsseldorfer Droste-Verlag geplant ist.
Das neue Jahr verspricht also nicht weniger Aktivitäten unsererseits, als 2022. Wir hoffen, dass unsere Arbeit auch 2023/24 wieder ein interessiertes Publikum findet und wünschen diesem vor allem die Rückkehr der Lust wieder ins Theater zu gehen und Kultur live zu genießen!